1850 Schloss Miromesnil
1893 Passy (Paris)
Der französische Schriftsteller und Journalist Guy de Maupassant, eigentlich Henry René Albert Guy de Maupassant, wird am 5. August 1850 in Schloss Miromesnil in der Normandie geboren. Er gilt neben Stendhal (1783–1842), Honoré de Balzac (1799–1850), Gustave Flaubert (1821–80) und Émile Zola (1840–1902) als einer der großen französischen Erzähler des 19. Jahrhunderts.
Zunächst besucht Guy de Maupassant das katholische Seminar in Yvetot, wo er bereits erste literarische Versuche unternimmt. Nach seinem Schulverweis geht er an das staatliche Gymnasium von Rouen. Maupassant lernt Gustave Flaubert kennen, der ihm später zu einem väterlichen Freund wird. Im Jahre 1869 beginnt der Schriftsteller in Paris ein Jura-Studium, welches er jedoch nach dem Beginn des Französisch-Deutschen Krieges 1870-71 unterbrechen muss. Nach seiner Demobilisierung nimmt Guy de Maupassant sein Studium nicht wieder auf, sondern arbeitet seit 1871 auf Vermittlung Flauberts als mittlerer Angestellter im Marine- und Bildungsministerium.
Seit 1875 entstehen erste Erzählungen unter der Anleitung Flauberts. Über diesen erhält Guy de Maupassant Kontakt zu Pariser Literaten wie Émile Zola. Im Jahre 1880 gelingt dem Schriftsteller mit der psychologischen Novelle "Boule de suif" ("Fettklößchen") der Durchbruch als Autor. Dieses Werk verfasst er für einen von Émile Zola angeregten gemeinschaftlichen Novellenband mehrerer Autoren unter dem Titel "Les soirées de Médan".
Nachdem Guy de Maupassant die Produktion lyrischer und dramatischer Texte weitgehend aufgibt, schreibt er vor allem erzählerische Werke. Trotz zunehmender gesundheitlicher Probleme lebt und arbeitet er bis 1891 wie besessen. Insgesamt entstehen in diesen Jahren insgesamt 300 Erzählungen, sechs Romane, drei Reisebücher, ein Gedichtband und ein Band Theaterstücke. Außerdem schreibt er zahlreiche politische Artikel für Pariser Zeitungen. Die Werke Guy de Maupassants, deren Hauptschauplatz die Normandie und Paris sind, stehen dem Naturalismus nahe.
Zu seinen bekanntesten Werken zählen die Romane "Mademoiselle Fifi" (1882) "Un Vie" (1883), "La parure" (1884) und "Bel Amie" (1885). Durch den wachsenden Erfolg kann der Schriftsteller im Jahre 1880 seinen Angestelltenposten aufgeben.
Er baut 1883 ein Haus in Étretat und kauft zwei Jahre später eine Segelyacht. Außerdem unternimmt er verschiedene Reisen nach Nordafrika und lebt zeitweilig in Cannes und Antibes. Nach einem Zusammenbruch am Neujahrsabend kehrt er nach Cannes zurück, wo er einen Selbstmordversuch unternimmt.
Anderthalb Jahre später stirbt Guy de Maupassant am 6. Juli 1893 in einer psychiatrischen Klinik in Passy bei Paris.
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