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Franz Seraph Hanfstaengl

1804 Baiernrain
1877 München


Franz Seraph Hanfstaengl wird am 1. März 1804 in Baiernrain bei Bad Tölz geboren. Er ist einer der bedeutendsten deutschen Porträtfotografen seiner Zeit. Hanfstaengl spezialisiert sich zunächst auf die Lithografie und ist auch mit dem Erfinder derselben, Alois Senefelder, bekannt. Er studiert 1819-24 an der Kunstakademie in München. Ab 1825 beschäftigt er sich acht Jahre lang vornehmlich mit der Erstellung einer lithografischen Porträtsammlung wichtiger Persönlichkeiten Bayerns ("Corpus Imaginum").
1833 macht er sich mit einem Studio für Lithografie selbstständig, siedelt jedoch zwei Jahre später nach Dresden über, da er dort einen großen Auftrag des Sächsischen Staates erhält: Franz Hanfstaengl soll die Gemäldesammlung der Dresdner Galerie lithografisch reproduzieren. Bis 1845 überträgt er über 130 Gemälde in konkurrenzloser Qualität auf Lithografien. Im Anschluss kehrt er nach München zurück, wo er Löcherer kennenlernt, der ihn an die Fotografie heranführt.
Die Vorteile des neuen Mediums gegenüber der Lithografie als Reproduktionsmedium führen in der Folgezeit dazu, dass die Lithografie mehr und mehr verdrängt wird. Franz Hanfstaengl ahnt den Durchbruch der Fotografie voraus und eröffnet 1852 ein Fotoatelier in München. Er dokumentiert wichtige gesellschaftliche Ereignisse, wie den Bau des Glaspalastes oder die Eröffnung der Deutschen Industriemesse in München, fertigt Kinderstudien und Stadtansichten.
Ab 1855 entsteht das "Album der Zeitgenossen", das Porträts wichtiger Berühmtheiten wie Christian Andersen, Richard Wagner und Franz Liszt enthält. Bei der Inszenierung seiner Porträts orientiert er sich am Stil barocker Herrscherbildnisse.
Franz Hanfstaengl stirbt am 18. April 1877 in München. Bereits 1868 übernimmt sein Sohn Edgar Hanfstaengl sein Atelier und führt den Namen "Kunstverlag Franz Hanfstaengl" ein. Der Verlag wird über Generationen innerhalb der Familie weitergeführt und existiert bis 1980.


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